Dem Namen nach sind Swaps Tauschgeschäfte. Vorrangig wird hierunter der Tausch von Zinszahlungen verstanden, was oftmals durch die Bezeichnung Interest Rate Swap oder Zinsswap verdeutlicht wird. Verbreitet sind aber auch Asset Swaps, die Zinszahlungen gegen andere Erträge, z.B. Aktienrenditen tauschen. Hinter Credit Default Swaps verbergen sich Kreditausfallversicherungen.
Diese Aufzählung zeichnet allerdings kein vollständiges Bild, da als Zinsswaps oftmals Geschäfte ausgestaltet sind, bei denen eigentlich nicht der Tausch von Zinszahlungen im Vordergrund steht.
Ein einfaches Beispiel sind Doppelswaps, die erst nach einigen Jahren Zahlungen wie ein gewöhnlicher Payer oder Receiver Swap vorsehen, zuvor aber feste Ausschüttungen garantieren. Feste Auszahlungen später über fixe Raten, im Doppelswap als höhere Zinszahlungen dargestellt, zu tilgen, ist aber eher das Wesen eines Kredits. Aber nicht nur für Kredite typische Zahlungen können als Swap ausgestaltet werden.
Auch Zinsoptionen aller Art bis hin zu Aktien- oder Währungsoptionen können sich hinter einem Swapvertrag verbergen.
Die Wirkungsweise eines Swaps ist damit nicht immer leicht zu erkennen. Hinzu kommt, dass Swaps in der Regel als Ergänzung zu anderen Geschäften abgeschlossen werden, um bestimmte Risiko- oder Ertragsziele zu verfolgen. Neben den Eigenschaften eines Swaps an sich sind daher auch dessen Wechselwirkung zu einem zugeordneten Geschäft (Grundgeschäft) oder gar einem ganzen Portfolio von Bedeutung.
Aus unterschiedlichen Gründen kann es daher wichtig sein, Swaps im eigenen Bestand genauer unter die Lupe zu nehmen. Das beginnt bereits bei einfachen Payer Swaps. Sie werden typischerweise als Absicherung für ein variabel verzinstes Darlehen abgeschlossen, da sich im Zusammenspiel ein synthetischer Festzinskredit ergibt.
Dieser unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten wie Kündigungsrecht oder Nachbesicherungspflicht von einem herkömmlichen Festzinskredit, was durchaus wirtschaftliche Folgen haben kann. Zudem kann z.B. wegen Sondertilgung eine Deckungslücke zwischen Swap und Kredit entstanden sein, wodurch mittlerweile Risiken bestehen können. Auch negative Zinsen und damit einhergehend die Fortführung von Bewertungseinheiten stellen Probleme dar.
Komplexe Swaps sind allerdings weitaus brisanter. Bisweilen erweisen sie sich sogar derart ungeeignet, dass ein Falschberatung vermutet wird und die Geschäfte bis hin zum Abschluss neu aufgerollt werden.
Neben einer Prüfung der Beratung schließt dies auch die rückwirkende Berechnung der Abschlusskosten (anfänglicher negativer Marktwert) oder eines Schadens ein.
Unabhängig davon ist aber ohnehin eine Prüfung angezeigt, wie mit den Geschäften umzugehen ist.
Bei allen Facetten von Swaps unterstützen wir sie gern. Dank unserer Bewertungsbibliotheken können wir den Preis nahezu jedes Produktes bestimmen, auch rückwirkend.
Für die Risikoanalyse stehen uns vergleichbare Instrumente zur Verfügung. Zudem haben wir für nahezu jede Produktart mittlerweile Gutachten zur Vorlage bei Gericht erstellt. Angefangen bei einfachen Payer Swaps und Cross Currency Swaps bis hin zu Swaps, die weitaus komplexer sind als der vor dem BGH 2011 verhandelte CMS-Spread-Ladder-Swap, begutachten wir Marktwerte, Risiken, Struktur, Eigenschaften, Konnexität, Beratungsunterlagen etc.
Überdies begleiteten wir zahlreiche Umstrukturierungen und Auflösungen.